Der vielfach ausgezeichnete Schauspieler Tobias Moretti und das renommierte Eggner Trio präsentieren die drei Klaviertrios von Werner Pirchner.
Genre
Besetzung
Wem gehört der Mensch…?
Der vielfach ausgezeichnete Schauspieler Tobias Moretti und das renommierte Eggner Trio präsentieren die drei Klaviertrios von Werner Pirchner.
Pirchners Werke zählen zu den bedeutendsten Schöpfungen der Musik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seine unorthodoxe musikalische Haltung zeigt sich in allen seinen Arbeiten. Auch wenn er sich des Vokabulars weltweiter Musiktradition bedient, ist immer klar: Gewachsenes ist nicht unantastbar. Pirchner wollte Stücke schreiben, die Musiker*innen gerne spielen und die das Publikum gerne hört. Seine Kompositionen, voll von melodischen Ideen, harmonischen und rhythmischen Überraschungen, zeugen von seinem musikalischen Bestreben, mit der größten möglichen Präzision die größte mögliche Freiheit zu erreichen.
Werner Preisegott Pirchner (1940-2001)
„Heute war gestern morgen . . . heute ist morgen gestern.“ PWV 63 (1997)
„Heimat?“ PWV 29b (1988/1992)
„Wem gehört der Mensch …?“ PWV 31 (1988)
Tobias Moretti
Tobias Moretti studierte zunächst Musik an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Wien. Nach seiner Theaterausbildung an der Otto Falckenberg Hochschule München wechselte er noch während seines ersten Engagements am Staatstheater Hannover zu Frank Baumbauer ans Residenztheater München. Seit 1986 war er Ensemblemitglied der Münchner Kammerspiele; hier feierte er Erfolge in diversen Titelrollen u.a. in „Troilus und Cressida“, Faßbinders „Katzelmacher“ oder Achternbuschs „Der Frosch“. Nach ersten Gastspielen in Wien debütierte er 1995 am Wiener Burgtheater in Anton Tschechows „Der Heiratsantrag”.
Seit Anfang der 90er Jahre war er zunehmend in Film und Fernsehen präsent; nach einem Serienausflug folgten Spielfilme wie „Workaholic“ (Regie: S.v. Wietersheim), „Krambambuli“ (X. Schwarzenberger), „Todfeinde“ (O. Hirschbiegel), „Schwabenkinder“ (J. Baier), „Käthchens Traum“ (J. Flimm) oder „Jud Süß – Film ohne Gewissen“ (O. Röhler). Dazu kamen Fernsehspiele wie „The Return of the Dancing Master“ (U. Egger), seine Hitler-Darstellung in H. Breloers Doku-Drama „Speer und Er“ und „Das jüngste Gericht“ (Regie: U. Egger, mit Christoph Waltz). Zu den Produktionen der letzten Jahre gehören „Das Zeugenhaus“ (M. Geschonneck), „Mordkommission Berlin Eins“ (M. Kren), „Endabrechnung“ (U. Dag), „Im Namen meines Sohnes“ (D. Lukacevic), „Spuren des Bösen“ (A. Prochaska), „Maximilian“ (A. Prochaska), „Bad Banks 1 / 2“ (C. Schwochow/ C. Zübert), „Achterbahn“ (W. Murnberger), „Im Abgrund“ (S. Bühling), „Im Netz der Camorra“ (A. Prochaska) und „Der Gejagte“ (R. Ostermann). Die letzten Kinoproduktionen waren „Das finstere Tal“ (A. Prochaska), „Hirngespinster“ (C. Bach), „Das ewige Leben“ und „Luis Trenker – Der schmale Grat der Wahrheit“ (W. Murnberger), „Die Hölle“ (S. Ruzowitzky), „Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm“ (J. Lang), „Gipsy Queen“ (H. Tabak), „A hidden life“ (T. Mallick), „Deutschstunde“ (C. Schwochow), „Louis van Beethoven“ (N. Stein) und „Das Haus“ (R.Ostermann).
Neben seiner Filmtätigkeit spielte Tobias Moretti weiter Theater an verschiedenen Bühnen, so 2001 die Titelrolle in Botho Strauß’ Uraufführung „Pancomedia“ am Schauspielhaus Bochum (Regie: M. Hartmann), bei den Salzburger Festspielen im „Jedermann“ Teufel/Guter Gesell (2002-2005, Regie: C. Stückl) sowie die Titelrolle in M. Kusejs umjubelter Inszenierung von Grillparzers „König Ottokar“ bei den Salzburger Festspielen 2005 und bis 2009 am Wiener Burgtheater. 2009–2012 war Moretti als „Faust“ (Regie: M. Hartmann) am Burgtheater zu sehen. 2011–2014 spielte er am Bayerischen Staatstheater Friedrich Hofreiter in Schnitzlers „Das weite Land“ (Regie: M. Kusej), 2012-2017 war er dort der „Grenzjäger“ im „Weibsteufel“ (M. Kusej), der 2019 am Burgtheater / Akademietheater wieder aufgenommen wurde. Beim Festival Aix-en-Provence 2015 trat er als Bassa Selim in „Die Entführung aus dem Serail“ (M. Kusej) auf. 2016 war er am Theater an der Wien in Brecht/Weills „Dreigroschenoper“ als „Macheath“ zu sehen und zu hören (Musik. Ltg.: J. Kalitzke, Regie: K. Warner). Von 2017 bis ins Jubiläumsjahr 2020 war er bei den Salzburger Festspielen der „Jedermann“ (Regie: M. Sturminger). 2018-2019 spielte er Desiré/Romeo am Burgtheater in L. Percevals „Rosa oder die Barmherzige Erde“ (nach Dimitri Verhulst u. W. Shakespeare). Seit Februar 2022 ist er am Burgtheater „Garcin“ in Sartres „Geschlossene Gesellschaft“ (Regie: M. Kusej). Zudem inszenierte er 2009 am Theater an der Wien Haydns „Il mondo della luna“ (Dirigent: N. Harnoncourt). Mit N. Harnoncourt gab es zuvor bereits zwei Mozart-Produktionen, 2005 Mozarts „Zaide“ im Salzburger Festspielhaus und 2006 am Opernhaus Zürich „La finta giardiniera“.
Morettis Leistungen wurden vielfach gewürdigt: Unter anderem erhielt er den Bayerischen Filmpreis (1995, 2014), die Silver Tulip (1997), den Bayerischen Fernsehpreis (1999), den Grimme-Preis (2000, 2002), den Deutschen Filmpreis (2014, für „Das Finstere Tal“), den Bambi (2015, für „Das Zeugenhaus“), mehrfach die Romy (zuletzt 2021), 2015 den Großen Schauspielpreis der Diagonale und 2020 den Österreichischen Filmpreis (für „Gipsy Queen“). Für „König Ottokar“ wurde er mit dem Gertrud-Eysoldt-Ring der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste ausgezeichnet. Die Salzburger Festspiele verliehen ihm 2020 die Festspielnadel. 2021 erhielt er den Europäischen Kulturpreis.
Eggner Trio
Das österreichische Eggner Trio gehört zu den renommierten Klaviertrios der Gegenwart. 1997 von den drei Brüdern Georg (Violine), Florian (Cello) und Christoph Eggner (Klavier) gegründet, ist das Ensemble regelmäßig zu Gast in bedeutenden Konzertsälen wie der Londoner Wigmore Hall oder dem Concertgebouw Amsterdam.
Das Eggner Trio begeistert sein Publikum auf vielen großen Bühnen, wie in Wien, Graz, München, Paris, Brüssel, Stockholm, Birmingham, Rom, Athen, Barcelona, Bilbao, Alicante, Kiew und Straßburg, und konzertiert bei zahlreichen Festivals, unter anderem beim Kissinger Sommer, Schubertiade Schwarzenberg, Heidelberger Frühling und Kammermusikfestival Lockenhaus. Tourneen führen das Eggner Trio dabei regelmäßig über die Grenzen Europas hinaus nach Japan, Argentinien, Brasilien, Uruguay und mehrfach nach Australien, Neuseeland, die USA und China.
Internationale Aufmerksamkeit gewann das Trio 2003 durch den ersten Preis bei der Melbourne International Chamber Music Competition in Australien und 2006 im Rahmen der „Rising Stars“-Reihe mit Auftritten in der Carnegie Hall New York, Cité de la Musique Paris, Festspielhaus Baden-Baden, Kölner Philharmonie, Mozarteum Salzburg und im Wiener Musikverein.
Darüber hinaus musizierte das Eggner Trio mit renommierten Gästen wie Lise Berthaud (Viola), Amihai Grosz (Viola, Berliner Philharmoniker), Matthias Schorn (Klarinette, Wiener Philharmoniker), Wolfgang Holzmair (Bariton), Tobias Moretti (Rezitation) sowie Yury Revich und dem Kyoto Ninnaji Tempel Chor.
Neben ihrer Kammermusiktätigkeit konzertierten die drei Brüder auch als Solisten in den Tripelkonzerten von Ludwig van Beethoven und Bohuslav Martinu, unter anderem mit dem Orchester Filarmonica dell’Umbria, dem Tasmanian Symphony Orchestra, der Südböhmischen Kammerphilharmonie Budweis oder dem Tonkünstler-Orchester Niederösterreich.
Bei Live Classics wurden die Mendelssohn-Trios op. 49 und op. 66, sowie die Beethoven-Trios op. 70/1 „Geistertrio“ und op. 97 „Erzherzog-Trio“ veröffentlicht, die zudem mit der Auszeichnung als „Beste Einspielung 2008“ von Klassiek Centraal ausgezeichnet wurden.
Für das Label Gramola sind Aufnahmen der zwei Schostakowitsch-Klaviertrios und des Eröd-Trios op. 21 erschienen, sowie die CD „Kaleidoskop“ mit Werken zeitgenössischer österreichischer Komponisten wie Johannes Berauer, Sascha Peres und Gerrit Wunder. Weiters wurde ebendort eine Aufnahme mit sämtlichen Klaviertrios von Werner Pirchner veröffentlicht, sowie eine Einspielung des Brahmstrios op. 87 und des Trios op. 17 von Clara Schumann, die mit dem Pasticciopreis des Radiosenders Österreich 1 (Ö1) ausgezeichnet wurde.
Georg Eggner spielt auf einer Violine von Giovanni Pistucci (1895), Florian Eggner auf einem Violoncello von Carl Richter (1907).
13. Juni 2025
Tobias Moretti & Eggner Trio
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