Mit Erika Pluhar und August Schmölzer erzählen an diesem Abend zwei bekannte Stimmen ihre Geschichten - von politisch bis persönlich.
Genre
Besetzung
Erika Pluhar
Erika Pluhar wurde 1939 geboren. Nach Abschluss des Gymnasiums und der Schauspielschule „Max-Reinhardt-Seminar“ wurde sie an das Wiener Burgtheater engagiert, und war dort vier Jahrzehnte lang als Protagonistin erfolgreich tätig. Auch durch Film und Fernsehen machte sie sich im gesamten deutschsprachigen Raum einen Namen.
40-jährig begann sie musikalisch zu arbeiten, wurde Interpretin ihrer eigenen Lieder, und gleichzeitig entstanden regelmäßig Bücher, die sie veröffentlichte.
60-jährig zog sie sich aus dem Beruf der reinen Schauspielerei völlig zurück. Sie arbeitete filmisch (Buch, Regie, Produktion), produzierte in Eigenregie ihre Tonträger, ging – und geht – mit Konzerten und Lesungen, stets konsequent die eigenen Inhalte vertretend, weiterhin vor Publikum. Als Schriftstellerin gab und gibt sie Bücher heraus, die auch gekauft werden und ihr eine treue Leserschaft gesichert haben, derer sich ihr Verlag erfreut. Seit längerem ist es der Residenz-Verlag – zuletzt erschienen: „Die öffentlicher Frau“, 2013, und „Gegenüber“, 2016. Meist werden die Hardcover-Herausgaben von Suhrkamp-Insel als Taschenbuch übernommen.
Erika Pluhar hält Vorträge, äußert sich politisch, und ist, ohne je einer „Szene“ gänzlich zugehörig gewesen zu sein, dennoch übergreifend musizierend, schreibend, politisch Stellung beziehend, nach wie vor öffentlich tätig.
Die Stimme erheben: Über Kultur, Politik und Leben
Die wichtigsten Reden und Essays der wunderbaren Autorin in einem Band.
Wenn sie schon im Besitz einer Stimme ist, die wegen ihres Timbres vielen auffällt, dann möge sie auch in einem anderen Sinn vernehmbar sein: als die Stimme einer Autorin und „Person öffentlichen Interesses“, die Erika Pluhar im Laufe ihres Lebens geworden ist. Ob zu ihrer persönlichen Haltung in politischen Fragen, zu gesellschaftspolitischen Belangen, ob zu Ehrungen oder Verabschiedungen von Zeitgenossen, die sie liebte – immer wieder schrieb Erika Pluhar Reden, Essays und Artikel, wurde befragt und gab Antwort, oder meldete sich zu Wort, wenn es ihr notwendig erschien.
August Schmölzer
2023 gab der gelernte Koch und Schauspieler August Schmölzer, der für seine zahlreichen Arbeiten in Theater, Film und Fernsehen bekannt ist, mit „Am Ende wird alles sichtbar“ sein Romandebüt. Schmölzer wirft in diesem Buch, das als Romanvorlage für den gleichnamigen Kinofilm diente, einen wachen Blick auf jene Menschen, die durch Krieg, Hass und Kälte verwundet sind. In seinem zweiten Buch „Heimat“, das im Oktober 2024 erscheint, setzt sich der Autor mit seinen Erlebnissen, Sehnsüchten und Verletzungen von Heimat auseinandersetzt. Auch aus diesem Buch wird August Schmölzer bei der Herbstlese lesen.
Am Ende wird alles sichtbar
Josef kehrt nach vielen Jahren in die Stadt seiner Kindheit zurück. Ein langes Vagabundenleben liegt hinter ihm, denn er hatte sich, angesteckt vom Hurra-Patriotismus seiner Umgebung, als junger Mann als Kriegsberichterstatter zum Militär gemeldet und musste die Gräuel des Krieges fotografieren. In dem düsteren Ort seiner Kindheit will er zur Ruhe kommen, er arbeitet als Totengräber und muss bald erkennen, dass die bösen Geister der Vergangenheit noch immer in den Köpfen der Leute spuken.
Josef will sich aus all dem heraushalten, kümmert sich um den Friedhof und stellt sich den Fragen von Michael – nach der eigenen Schuld durch Unterlassung, nach Mut oder Feigheit, nach Ohnmacht angesichts des übermächtigen Unrechts. Heilen diese Gespräche Josefs verwundete Seele? Josef ist jetzt jedenfalls bereit für eine neue-alte Liebe …
Heimat
In St. Vinzenz in der Südweststeiermark ist das Leben der Menschen von Landwirtschaft und Kirche geprägt. Die Bewohner stellen sich der bedrückenden Last der Vergangenheit und trotzen dem harten Alltag mit Mut und Humor, kleine Missgeschicke werden zu gewaltigen Herausforderungen und große Probleme lösen sich unerwartet einfach.
Rund um die alte Bäuerin Franziska Klug und den pensionierten Gendarmen Josef Sudi erzählt August Schmölzer eine mitreißende Geschichte über das Leben, die Liebe und das Überwinden von Hindernissen. Und darüber, dass auch im Kleinen das Große entstehen kann.
Musik
Das Streichquartett Sonare wird den Abend musikalisch umrahmen.
17. Oktober 2025
Erika Pluhar // August Schmölzer
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