Als „Traumduo der Klassik“ bezeichnete einst die Kronenzeitung das Duo Benjamin Schmid und Ariane Haering nach einem Konzert bei den Salzburger Festspielen. Vermutlich ist es schon ein außergewöhnlicher Glücksfall, wenn sich zwei Menschen nicht nur dafür entscheiden miteinander zu leben sondern auch die Bühnen der Welt gemeinsam zu erobern.
Genre
Besetzung
Catering bei dieser Veranstaltung: Parkhotel Stroissmüller
Benjamin Schmid & Ariane Haering
Als „Traumduo der Klassik“ bezeichnete einst die Kronenzeitung das Duo Benjamin Schmid und Ariane Haering nach einem Konzert bei den Salzburger Festspielen. Vermutlich ist es schon ein außergewöhnlicher Glücksfall, wenn sich zwei Menschen nicht nur dafür entscheiden miteinander zu leben sondern auch die Bühnen der Welt gemeinsam zu erobern. Dahinter steht aber kein Karriere – Kalkül, einzig die Leidenschaft zur Musik lässt hier zwei Musiker seit über 20 Jahren in jeder Probe forschen: wie kann man dem Werk, dem Satz, der Phrase und dem einzelnen Ton noch mehr Ausdruck und Bedeutung verleihen; einen Ausdruck, der in den Herzen der Zuhörer ankommt, der Töne zu Energie werden lässt, der so unendlich weit über Sprache hinausgehen kann; ein Ausdruck, in dem wir unser Leben, unsere Sehnsüchte, Ängste und Hoffnungen wiedererkennen können?
Um das in der klassischen Musik vermitteln zu können, ist viel an Voraussetzung nötig: angeborene Musikalität, über Jahrzehnte erworbene instrumentelle Meisterschaft, Phantasie, Forschergeist, Lebensfreude, Organisationstalent, langfristiges Zieldenken, korrespondierende Bildung, gesellschaftliche Wertvorstellungen, Einfühlsamkeit ohne Sentimentalität, – das alles wollen und wollten Benjamin Schmid und Ariane Haering zusammen erreichen, und daraus speist sich ihr singulärer Konzertgeist, ihr sich blind verstehendes Musizieren. Was oft mühelos aussieht, hat akribische Proben, Kritikfähigkeit, tägliches Üben für technische Präzision und Reflexe, und viel Durchhaltevermögen in einem Leben voller Reisen hinter sich. Aber je länger die musikalische Reise dauert, desto befriedigender wird sie: auf Erfahrung lässt sich jeden Tag aufbauen, tausende Kleinigkeiten (auch musikalischer Natur) verstehen sich von selbst, immer tiefer kommt man an die Gefühlswelten der großen Komponistengeister heran, der Wahrheit immer ein Stück näher und immer mehr kann man sich auf das Wesentliche konzentrieren: wie unendlich schön die Lebensreflexion in der Musik sein kann, für Hörer und Spieler.
Programm
W.A. Mozart: Fantasie c-moll für Violine und Klavier; 10´ (Fragment und Rekonstruktion von Robert Levin)
F. Schubert: Fantasie C-dur, 25´
A. Schönberg: Fantasie, 9´
*PAUSE*
Fritz Kreisler: „Von Wien um die Welt“
Originale und Bearbeitungen:
- J.S.Bach: Prelude in E
- A. Dvorak: Slavonic Fantasy
- N. Paganini: La Campanella
- Cyrill Scott: Lotusland
- Rhapsodic Viennese Fantasietta
- M. DeFalla: Danse Espagnole
Der erste Teil beschreibt „Fantasien“ der drei größten Wiener Meister: Die Fantasie in c-moll von W.A. Mozart ist ein bisher unveröffentlichtes Fragment, das Robert Levin vervollständigt hat und mit Benjamin Schmid uraufgeführt hat. Darauf folgt der Gipfel der Gattung: Schuberts Fantasie C Dur D 934 ist in der Duoliteratur ein einsamer Monolith: tiefestgehend und hochvirtuos zugleich. Als Kontrapunkt wird nun Schönbergs Fantasie angesetzt – ihre Wiener Wurzeln sind führen in ganz neue tonliche Verästelungen.
Das Werk des Jubilars Fritz Kreislers ist mir seit jeher ein grossen Anliegen – über seinen üblichen Zugabenstatus hinaus. Eine Konzerthälfte mit einer programmatischen Zusammenstellung seiner „Wiener Weltreise“ macht (bereits erprobter Weise) Sinn – auch in die Kunst Fritz Kreislers kann man sich über das “ Encore “ hinaus einmal höchst befriedigend hineinhören. Hier ist es eine Auswahl der globalen Kreislerschen Inspirationsquellen: Wien, Deutschland, Tschechei, Italien, Fernost, Frankreich, Ungarn, Spanien, immer durch die einzigartige „Wiener – Kreisler Brille“. Zentrales Werk – und zum ersten Teil passend- ist die selten gespielte „Viennese Rhapsodic Fantasietta“: sie ist ein am Ende eines Geigerlebens geschriebenes Kompendium des Komponisten Kreisler: Schönberg blitzt in der fast atonalen Einleitung durch, danach hören wir tiefst empfundene Wiener Musik, die vor allem in harmonisch – modulatorischer Hinsicht bemerkenswert ist. Natürlich ist das auch gehobene „Unterhaltungsmusik“, aber zu diesem sehr anspruchsvollen ersten Teil eine wunderbare Ergänzung. Wenn man danach noch einen einfachen Schubert oder Mozartsatz als Zugabe folgen lässt, schließt das den Konzertkreis ideal und unvirtuos ab.
— Benjamin Schmid
Benjamin Schmid
Seit deinem Debut bei den Salzburger Festspielen als Solo-Partner von Sir Yehudi Menuhin im Jahre 1986 hat sich Benjamin Schmid mit seiner weltweiten, stets intensiven Konzerttätigkeit in etwa 3000 Live- Konzerten zu einem der wichtigsten Violinisten unserer Zeit entwickelt. Der Sieg des Carl-Flesch-Wettbewerbs 1992 in London, bei dem er auch den Mozart-, den Beethoven- und den Publikumspreis zuerkannt bekam, brachte neben anderen Wettbewerbspreisen den internationalen Durchbruch für den aus Wien stammenden Geiger Benjamin Schmid.
Seither gastierte er auf den wichtigsten Bühnen der Welt mit namhaften Orchestern wie den Wiener Philharmonikern, dem Philharmonia Orchestra London, den Petersburger Philharmonikern, dem Concertgebouw Orchester Amsterdam, dem Leipziger Gewandthausorchester oder dem Tonhalle Orchester Zürich. Sein solistisches Charisma, die Klarheit in Ausdruck und Technik, die außerordentliche Bandbreite seines Repertoires – neben allen gängigen Werken spielt er etwa auch die Violinkonzerte von Wolf Ferrari, Gulda, Korngold, Elgar, Weill, Dutilleux oder Weinberg – und darüberhinaus auch seine improvisatorischen Fähigkeiten im Jazz machen ihn zu einem Geiger von unvergleichlichem Profil.
Benjamin Schmids über 50 CDs wurden zum Teil mehrmals mit dem Deutschen Schallplattenpreis (als einziger Geiger in den Kategorien Klassik und Jazz), dem Echo-Klassik-Preis, Grammophone Editor’s Choice oder der Strad Selection ausgezeichnet. Neben Einspielungen des Standardrepertoires der Violinkonzerte von Mozart, Beethoven, Bruch, Mendelssohn, Tschaikowsky, Wieniawski oder Brahms sind besonders seine prämierten Neuentdeckungen der Violinkonzerte von Erich Wolfgang Korngold, Ermanno Wolf Ferrari, Mieczyslaw Weinberg, Friedrich Gulda (Violin- und Cellokonzert) , György Ligeti, Nicolo Paganini – Kreisler und Max Reger zu nennen. Anlässlich seines 50sten Geburtstages gab OehmsClassics „Benjamin Schmid Complete OehmsClassics Recordings“ (20 CD Box) heraus.
Benjamin Schmid trat mehrmals in weltweit ausgestrahlten TV-Konzerten mit den Wiener Philharmonikern auf: mit Seiji Ozawa bei den Salzburger Festspielen oder mit Valery Gergiev beim Sommernachtskonzert Schönbrunn; beide erschienen auf CD und DVD bei der Deutschen Grammophon Gesellschaft und bei OehmsClassics. Mehrere weltweit ausgestrahlte Dokumentarfilme über Benjamin Schmid komplettieren den außergewöhnlichen Rang des Geigers.
In Salzburg, Österreich, wo er mit seiner Frau, der Pianistin Ariane Haering, und ihren gemeinsamen vier Kindern lebt, widmet sich Benjamin Schmid als Professor und Mentor seinen Studenten an der Universität Mozarteum, hier wurde er u.a. mit dem „Internationalen Preis für Kunst und Kultur“ ausgezeichnet. Darüber hinaus gibt er weltweit Masterclasses, war Professor und Gastprofessor an der Hochschule der Künste Bern/CH und fungiert als Juryvorsitz des Internationalen Mozart Wettbewerbs Salzburg.
Als Künstlerischer Leiter des Musikfestivals ClassixKempten in Deutschland verantwortet er eine von Kritik und Publikum umjubelte Konzertwoche im September, die sich erstrangige, aber auch rare Kammermusik und Jazzkonzerte zum Ziel setzt. Ab der Saison 2020/21 wurde Benjamin Schmid zum Künstlerischen Leiter des Kammerorchesters Musica Vitae in Växjö, Schweden ernannt und plant auch hier ein durch Klassik und Jazzeinflüsse profiliertes Programm, das gleichzeitig CD-Erstaufnahmen neuer für Benjamin Schmid geschriebener Werke plant. Schließlich ist Benjamin Schmid auch künstlerischer Leiter des Orchesters Salzburger Orchester Solisten (SAOS) , mit dem Musik des 20. Jahrhunderts im Vordergrund steht.
Benjamin Schmid ist als einer der wichtigsten Geiger im Buch „Die Großen Geiger des 20. Jahrhunderts,“ von Jean-Michel Molkou (Verlag Buchet-Chastel, 2014) porträtiert.
Er konzertiert auf der „ex Viotti 1718“- Stradivarius Violine, die ihm die Österreichische Nationalbank zur Verfügung stellt, sowie auf einer modernen Geige aus dem Jahre 2015 von Wiltrud Fauler.
Ariane Haering
Die Schweizer Pianistin ARIANE HAERING studierte zuerst in ihrer Heimatstadt La Chaux-de-Fonds bei Cécile Pantillon und Catherine Courvoisier. Danach verbrachte sie ein Jahr an der University of North Carolina bei Clifton Matthews und schloss ihr Studium 1996 in der Klasse von Brigitte Meyer mit einem „1er Prix de Virtuosité avec les félicitations du Jury“ ab. Kontinuierlich baut sie ihr Repertoire auf, das bald fünf Jahrhunderte Musik umfasst und teilt in der Folge das Podium mit Künstlern wie Benjamin Schmid, Dimitri Ashkenazy, Clemens Hagen, Veronika Hagen, Matthias Bartolomey, Matthias Schorn, Ramon Jaffé, Ib Hausmann, Bernard Richter sowie dem Doric-, Brodsky-, Petersen- und dem Mozarteum-Quartett.
Zusammen mit der Pianistin Ardita Statovci gründet sie 2015 „ ariadita duo“, dessen Repertoire vom Bach bis Staud umfasst und regelmässig Auftragswerke zeitgenössischer Komponisten interpretiert. Im Schwerpunkt des Duos stehen Bearbeitungen großer symphonischer Werke für ein und zwei Klaviere von Beethoven, Brahms, Liszt, Honegger, Shostakowitsch, Ravel und Stravinsky. „ariadita duo“ gastiert in der Elbphilhamonie, im Festspielhaus Erl, beim Diabelli Sommer Mattsee, bei der Musiktage Mondsee und beim Aspekte Festival Salzburg.
2016 wurde Ariane Haering Mitglied des „ Alban Berg Ensemble Wien“. Seit der Gründung spielt diese Formation einen eigenen Zyklus im Brahms Saal des Musikvereins und gestaltet jährlich das Festival „BergFrühling“ am Ossiacher See. Im 2020 erscheint ihre erste CD Produktion für die Deutsche Grammophon.
Zu Festivals auf vier Kontinenten eingeladen, gastiert Ariane Haering in Mecklenburg-Vorpommern , Capri und Monte-Carlo , Risor, Middleburg, Mattsee und Mondsee, Miami, Bogota, in Havana, Stellenbosch und Cape Town, Kaoshiung und Seoul sowie Tokyo und Osaka, in der Musikhalle und in der Elbphilharmonie Hamburg. Ihre Auftritte bei den Salzburger Festspiele, in der Salzburger Mozartwoche, bei der Stiftung Mozarteum, im Wiener Musikverein und Konzerthaus und im Klavier-Festival Ruhr festigen ihren Ruf als internationale Künstlerin.
Solistische Höhepunkte waren darüber hinaus Konzerte mit dem Houston Symphony Orchestra unter der Leitung vom Chefdirigenten Hans Graf, in der Tonhalle Zürich, im Großen Festspielhaus Salzburg, im KKL Luzern, im Casino Bern und Basel. Verheiratet mit dem österreichischen Geiger Benjamin Schmid und Mutter ihrer gemeinsamen vier Kinder, lebt Ariane Haering in Salzburg und investiert gleich hohe Energien in das Wohlbefinden ihrer Familie sowie in die Verwirklichung ihrer musikalischen Träume.