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Genre
Besetzung
20 Jahre Amarcord Wien
Astor Piazzolla, 100. Geburtstag | Ludwig van Beethoven, 250. Geburtstag
Amarcord Wien, eine Formation von vier außergewöhnlichen Instrumentalisten, welche sich in ihrer Wirkungsstadt Wien gefunden und formiert hat, feiert ihren 20. Geburtstag. Den klassischen Tugenden verpflichtet und mit großer Neugier für Neues, Unerhörtes, gehört das Ensemble zu jener Gründungsgeneration, die den Trend der genreübergreifenden Musikausübung mitentwickelt und mitgeprägt hat. Viele Ensembles sollten es nachahmen.
Astor Piazzolla stand gewissermaßen Pate zu Beginn. Amarcord Wien kreierte ein Piazzolla-Programm, das durch die raffinierten Arrangements zu einem spontanen Erfolg führte. Die lockere Art der Musiker, gepaart mit höchster technischer Perfektion, bescherten dem Publikum neue Konzerterlebnisse.
In 20 Jahren Arrangier-, Komponier- und Konzerttätigkeit folgten viele Programme in unterschiedlichste musikalische Richtungen. Modest Mussorgskijs Bilder einer Ausstellung folgten (im April 2020 mit großem Erfolg in Regensburg aufgeführt), danach kamen Erik Satie, Gustav Mahler und Richard Wagner. Arrangiert für die eigenwillige Besetzung des Ensembles verschafft es neue, ungehörte und aufregende Hörerlebnisse.
Die musikantische Seite, mit ethnisch geprägter Musik aus Bosnien, Venezuela, Brasilien, Russland, Argentinien, etc. findet in dem Programm „Bon Voyage“ ihren Ausdruck.
Zuletzt, und sich selber zum 20. Geburtstag schenkend, nahmen sie sich Beethoven – ebenfalls Jubilar – vor. Eine große Verbeugung vor dem Meister durch Arrangements seiner Werke und Eigenkompositionen getragen von Zitaten aus Beethovens Schöpfungen. Die Gegenüberstellung mit dem Wiener Komponisten Marcus Davy, der für Amarcord Wien Songs und Instrumentalstücke zum Programm beigetragen hat, richtet den Spot auf die innere Welt der Protagonisten.
Biografie
„Müsste man den Begriff Musik in seiner schier unfassbaren Vieldeutigkeit erklären, so gäbe es eine kurze und prägnante Antwort: Amarcord Wien“– große Worte eines bekannten österreichischen Musikkritikers anlässlich eines Konzerts im Brucknerhaus Linz. Und Dirigent Franz Welser Möst schrieb: „Man diskutiert heute so oft über neue Wege im Konzertleben: hier ist ein grossartiges Paradebeispiel, dass der Phantasie keine Grenzen gesetzt sind. Den klassischen Tugenden verpflichtet finden diese Künstler auf höchstem Aufführungsniveau Pfade, die noch nicht ausgetreten wurden.“
Beim Festhalten an gängigen Etikettierungen gerät man leicht in Schwierigkeiten beim Versuch, Amarcord Wien einzuordnen. Mit eindeutigen Wurzeln in der Klassik bewegen sich die Musiker durch ihren Zugang zur Musik weit darüber hinaus. Ein Grundprinzip ist es, Arrangements gemeinsam zu finden, sie immer wieder neu zu formen, damit zu spielen und die Musik ohne Scheu vor der Endgültigkeit des Originals zu bearbeiten. Bis sie eben zu Amarcord wird. Will heißen: ungebremste Spiellust steht vor Werktreue gepaart mit dem so typischen Amarcordsound, absolut transparent, hoffnungslos verspielt und improvisatorisch zufällig, alles auf der Basis höchster technischer Perfektion, die ihresgleichen sucht. Dem Ensemble gelang seit seiner Gründung 2000 damit die Schaffung einer Marke, mit der es sein Publikum in der ganzen Welt begeistert.
Amarcord Wien ist zuhause im WienerMusikverein und im KonzerthausWien, dem Grazer Congress und dem Brucknerhaus Linz, gastierte in Deutschland bei den Schwetzinger und den Ludwigsburger Festspielen, dem Bodenseefestival, dem IstanbulFestival, dem Osterklang Wien und der Klangwolke Linz, den Luzerner Festspielen, dem Nomus Festival Novi Sad, dem Attergauer Kultursommer und bei den Gustav Mahler Musikwochen im italienischen Toblach, spielte Konzerte in Paris, Bratislava, München, Mailand, Venedig und vielen anderen Orten. Die Saison 2011/2012 führt das Ensemble unter anderem nach Russland in den großen Saal der Philharmonie St.Petersburg, ins Festspielhaus Baden Baden und das Opernhaus in Shanghai.
Auf bisher 5 CD’ s ist die Arbeit des Ensembles dokumentiert. Nach „Amarcord Wien plays Astor Piazzolla“ (2003), „Bilder einer Ausstellung“ (2004) und „Satie“ (2005) erschien 2009 die CD „Mahler Lieder“ mit der Mezzosopranistin Elisabeth Kulman. Sie wurde mit dem internationalen Schallplattenpreis Toblacher Komponierhäuschen 2010 und dem Pasticciopreis des Österreichischen Rundfunks ausgezeichnet. Die jüngste CD mit dem Jubiläumsprogramm „BonVoyage“ ist im Frühjahr 2011 erschienen.
"Es gibt einen feinen Unterschied zwischen einer Ironie, die sich darin erschöpft, nicht das zu meinen, was man sagt, und einer ästhetischen Ironie, die Sachen mit einem Augenzwinkern vorstellt, aber so lustvoll, dass diese trotz mangelnder Ernsthaftigkeit als das Eigentliche zu gelten haben. Dieser zweiten, viel interessanteren Form der Ironie hat sich das Ensemble Amarcord Wien verschrieben."
— Klassik Heute, März 2011
"Ich kenne das Ensemble Amarcord von CDs. Man diskutiert heute so oft über neue Wege im Konzertleben: hier ist ein großartiges Paradebeispiel, dass der Phantasie keine Grenzen gesetzt sind. Den klassischen Tugenden verpflichtet finden diese Künstler auf höchstem Aufführungsniveau Pfade, die noch nicht ausgetreten wurden. Eine Freude!"
— Franz Welser Möst, Mai 2006