Genre
Besetzung
Benjamin Schmid Jazz Quartet
Von Musikern, die auf den Spuren von Genies wandeln, erhofft der Hörer im Grunde Gegensätzliches: Wer huldigt, soll anders klingen als der Geehrte (aber mindestens so originell!) und doch wieder ähnlich (dann aber auch so gut!).
In seinem Tribute-Album, das überwiegend Stücke aus dem Repertoire Django Reinhardts und Stéphane Grappellis vorstellt, die vor achtzig Jahren den Gipsy Swing aus der Taufe gehoben hatten, gelingt dem Benjamin Schmid Quartet eine wunderbare Balance aus Distanz und Nähe zu den Vorbildern.
Während Schmids Partner, der gitarristische Nachwuchsstar Diknu Schneeberger, und das Rhythmusteam aus dessen Vater Joschi Schneeberger (Bass) und Martin Spitzer (Rhythmusgitarre), leicht federnd à la Django swingen, erinnert der Leader nur entfernt an Grappelli, glänzt vielmehr in einer eigenen umwerfenden Melange aus Elementen des Swing, Bop, der Sintimusik und mehr – all das mit Wiener Schmelz und einer konkurrenzlos phänomenalen Technik.
Hot Club Jazz!
Benjamin Schmid, soeben als All-Star Geiger des 20. Jahrhunderts ausgezeichnet, und Nachwuchsstar Diknu Schneeberger, Gitarre, auf den Spuren von Stephane Grappelli und Django Reinhardt – die Bezeichnung „Hot Club“ entstand in den 1930er Jahren als Synonym für die damals neuartige, ausschließlich aus Saiteninstrumenten bestehende Besetzung. Gemeinsam mit Vater Joschi Schneeberger am Bass und dem renommierten Wiener Jazzgitarristen Martin Spitzer interpretiert das Quartett neben originalen Werken und Bearbeitungen Django Reinhardts auch in weiterer Folge entstandene Titel, wie von Lulu Reinhardt, Cole Porter, oder Fletcher Allen, aber auch Arrangements französischer Chansons. Das lockere Zusammenspiel besticht durch Präzision, Spielfreude und Spontaneität.
Benjamin Schmid
Aus Wien stammend, gewann u.a. 1992 den Carl-Flesch Wettbewerb in London, wo er auch den Mozart-, Beethoven- und Publikumspreis errang. Seither gastiert er auf den wichtigsten Bühnen der Welt mit nahmhaften Orchestern wie den Wiener Philharmonikern, Philharmonia Orchestra London, Petersburger Philharmoniker, Concertgebouw Orchester Amsterdam, Rotterdam Philharmonic Orchestra oder Tonhalle Orchester Zürich unter Dirigenten wie Dohnányi, Zinman, Ozawa, Sondergard, Gergiev oder Metzmacher. Seine solistische Qualität, die außerordentliche Bandbreite seines Repertoires – neben den üblichen Werken etwa auch die Violinkonzerte von Hartmann, Gulda, Korngold, Muthspiel, Szymanowski, Weill, Lutoslawski oder Schönberg – und insbesondere auch seine improvisatorischen Fähigkeiten im Jazz machen ihn zu einem Geiger mit unvergleichlichem Profil.
Diknu Schneeberger
Geboren am 17. Jänner 1990 in Wien, ist ein absolutes Ausnahmetalent, ein aufgehender Stern am Gitarristenhimmel. Wenn man bei seinem Debutalbum ,,Rubina“ schon begeistert war über die Virtuosität des jungen Gitarristen, so kann man bei ,,The Spirit Of Django“ über den jungen Gypsy Jazz Freak nur noch staunen. Diknu verbindet perfekte Technik mit lockerer Verspieltheit, natürliche Musikalität und Melodiegefühl mit Virtuosität. Er fügt hie und da leichte Latin-orientierte Sounds und Licks ein, was seinen Gypsy-Sound extrem sympathisch macht.
Martin Spitzer
1965 in Wien geboren, zählt zu den renommiertesten österreichischen Jazzgitarristen. Er begeistert durch stilistische Vielfalt, geschmackvolle Begleitung und dynamische Phrasierung. Sein musikalisches Spektrum reicht vom frühen Swing à la Django Reinhardt über modernen Jazz bis hin zu Latin, Funk und Soul. Diese Vielseitigkeit lebt er in zahlreichen Bands und Projekten wie dem ,,Diknu Schneeberger Trio“, ,,Jazzklusiv“, ,,Yta Moreno Group“, ,,Benjamin Schmid Jazz Quartett“, ,,Joschi Schneeberger Sextett“, ,,Paul Fields‘ Gipsy Project“, ,,Herbert Swoboda Quintett“ und vielen anderen aus.
Joschi Schneeberger
1957 in Wien geboren, begann seine Laufbahn als Autodidakt und gilt heute als einer der gefragtesten und versiertesten Bassisten der österreichischen Jazzszene. Fernseh- und Rundfunkaufnahmen entstanden mit dem Zipflo Weinrich Ensemble, Elly Wright und Band, Lady ,,P“ und Friends, dem Vienna String Quartet, dem Wolfgang Wehner Trio, Swinging Jazz-Gitti, Harri Stojka und Band, dem Diknu Schneeberger Trio und dem Joschi Schneeberger Trio. 1999 gründete er sein eigenes Trio mit Karl Hodina und Striglo Stöger, seit 2007 tritt das Joschi Schneeberger Sextett mit Karl Hodina, Aaron Wonesch, seinem Sohn Diknu Schneeberger, Martin Spitzer und Toni Mühlhofer auf.