"Das neue Traumpaar der gescheiten Unterhaltung." – OÖN, 2018
Genre
Besetzung
Alfred Dorfer, Angelika Kirchschlager und Florian Krumpöck
Mezzo-Weltstar Angelika Kirchschlager und Kabarettist Alfred Dorfer treiben der Klassik das Prätentiöse aus.
Stirb immerhin, es welken ja so viele der Freuden auf der Lebensbahn. Oft, eh‘ sie welken in des Mittags Schwüle, fängt schon der Tod sie abzumähen an. So beginnt Ludwig van Beethovens „Elegie auf den Tod eines Pudels“, die deshalb tröstet, weil dem Musikgenie auch etwas danebengegangen ist.
Alfred Dorfer war ein achtjähriger Dreikäsehoch, an dem sie ein Mascherl mit Gummizug befestigt hatten, als dieser Beethoven-Unfall seine Karriere als Besucher von Liederabenden beendete. Jetzt ist er 56 und will es noch einmal wissen. Zusammen mit Mezzosopranistin Angelika Kirchschlager lüftet er das Verklärende der Klassik, aber vor allem den überhöhten Mumpitz der Branche.
Sechs Jahre lang klimperte Dorfer als Kind unter Anleitung – „wenn ich Bach gespielt habe, ist meine Klavierlehrerin ins Nebenzimmer gegangen und mit einer Alkoholfahne zurückgekommen.“ Und Kirchschlager erinnert sich, dass ihr einst vor dem Salzburger Müllner Bräu die Idee kam, Gesang zu studieren. Und nein, es war keine „b’soffene G’schicht“. Im selbstgestrickten Pulli marschierte sie zur Aufnahmeprüfung.
Vor sechs Jahren, „als der ORF noch Interviews gemacht hat“, sagt Dorfer, sei er Angelika Kirchschlager in der Reihe „Artgenossen“ begegnet. So wie damals fädeln sie den Abend ein: Die beiden sind per Sie, Dorfer fragt, Kirchschlager antwortet – dazwischen vertont die Sängerin ihre Sehnsucht nach sexy Partien, weil sie so oft in Hosenrollen Frauen küssen muss – und wie Pianisten indisponierte Sänger retten. Mit Bizets „Habanera“ aus Carmen schaukelt sie das Publikum ins Glück, begleitet vom hervorragenden Pianisten Florian Krumpöck, der mit Alfred Grünfelds „Fledermaus-Paraphrase“ seinen herausragenden Moment hat. Dorfer als Notenumblätterer ist obendrein ein wortloser, großer Clown.
Werke von Ludwig van Beethoven, Robert Schumann, Wolfgang Amadeus Mozart, Richard Strauss, Gustav Mahler, Georg Kreisler, Ben Moore, Francis Poulenc, Johannes Brahms, Franz Schubert, Erich Wolfgang Korngold, Michael Flanders, Donald Swann, Dudley Moor, Jake Heggie, Franz Böhm